1912 brachten junge kaufmännische Angestellte, die in der hiesigen Papierindustrie beschäftigt waren, den Fußballsport nach Ober-Schmitten. Zuerst wurden nur Freundschaftsspiele mit Nachbarvereinen ausgetragen, zu einer regelrechten Vereinsgründung kam es aber nicht.
Einen Einschnitt brachte der 1. Weltkrieg (1914-1918); danach flackerte aber wieder das Begehren für diese neue Sportart auf. So riefen am 31. Oktober 1920 Wilhelm Schmollack und August Mogk die sportbegeisterten Bewohner in die Gaststätte „Zum Löwenhof" (Kirchhof), und der „Verein für Bewegungsspiele Ober-Schmitten 1920 (VfB)" wurde aus der Taufe gehoben.
Die Inflation 1923/1924 warf den jungen VfB in seiner Aufwärtsentwicklung zurück. Besser lief es einige Jahre später: 1928 errang die Mannschaft die B-Meisterschaft und konnte sich anschließend in der A-Klasse gut behaupten. Als 1932 politische Unruhen den Verein erschütterten, wurde ab 8. Juni 1932 der Spielbetrieb vorübergehend eingestellt. Die Aktiven kamen bei Nachbarvereinen unter; der Verein als solcher blieb jedoch bestehen.
Im August 1934 - nachdem die Wogen geglättet waren - wurde der Spielbetrieb wiederaufgenommen. Während der Kriegsjahre (1939-1945) ruhte jede Vereinstätigkeit. Nach den Kontrollratsbestimmungen durften nach Kriegsende die Vereine unter ihrem alten Namen und Führung nicht in Aktion treten. Nur politisch Unverdächtige erhielten die Erlaubnis zur Vereinsführung. Notgedrungen taufte man daher den VfB in Sportclub (SC) um und unter dem Vorsitz von Helmut Seitz wurde in der zweiten Hälfte des Jahres 1945 der Spielbetrieb wiederaufgenommen.
In der Runde 1946/1947 spielte man in der neu geschaffenen Bezirksklasse Büdingen, wo ein ausgezeichneter Platz in der Spitzengruppe belegt wurde.
Mit der SG Unter-Schmitten ging man eine Spielgemeinschaft ein, die im ersten Jahr der A-Klasse Büdingen auf dem 7. Platz landete. Leider bestand die Spielgemeinschaft mit der SG Unter-Schmitten nur ein Jahr; der Ehe fehlte die große Liebe.
Eichelsdorf, das aus der A- in die B-Klasse abgestiegen war, trat an die Stelle der Unter-Schmittener, und so entstand ab der Spielzeit 1949/1950 die Spielgemeinschaft Ober-Schmitten/Eichelsdorf. Gespielt wurde auf dem günstig zwischen beiden Dörfern gelegenen Sportplatz an der Bundesstraße nach Schotten.
Bereits in der ersten Spielrunde errang die Spielgemeinschaft einen ausgezeichneten 3. Platz. Nach dem Jubiläumsjahr in der Runde 1950/1951 stieg man in die ll. Amateurliga Frankfurt/M. Gruppe Ost auf.
Im ersten Bezirksklassenjahr konnte man in der Runde 1951/1952 die Klasse halten; in der Runde 1952/1953 stieg man jedoch ab. Das neue Ziel der Runde 1953/1954 hieß Aufstieg, und dieser wurde imponierend bei acht Punkten Vorsprung vor dem TSV Stockheim erreicht.
Auch die Runde 1954/1955 sah die Spielgemeinschaft Ober-Schmitten/Eichelsdorf wieder als Meister vorne. Dieses Mal hatte man satte 15 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Oberau.
In der Saison 1955/1956 spielte man - letztmals - mit dem SV Eichelsdorf zusammen. Hinter Büdingen erreichte man die Vizekreismeisterschaft. Der SV Eichelsdorf hatte mitten im Dorf einen eigenen Sportplatz errichtet und sich selbständig gemacht.
Als Ziel des nunmehr eigenständigen VfB Ober-Schmitten hatte man sich den Aufbau der Mannschaften und das Erreichen eines guten Mittelplatzes gesetzt. Und was keiner für möglich gehalten hatte, trat ein. Sowohl die 1. als auch die Reserve-Mannschaft wurden dank einer großen Kameradschaft und Einsatzfreude Kreismeister.
Nach einer verkorksten Vorrunde konnte auch die Saison 1957/1958 erfolgreich gestaltet werden. Erneut errang man die Kreismeisterschaft. Die fälligen Aufstiegsspiele wurden - wie gewohnt - wenig erfolgreich durchgeführt. In der nachfolgenden Runde 1958/1959 spielte man erneut wechselseitig. Dieses Mal musste man mit der Vizekreismeisterschaft, einen Punkt hinter dem spielstarken SV Eichelsdorf, vorliebnehmen.
In der Spielzeit 1965/1966 wurden die Klassen neu geordnet. Wegen des Fehlens einer eingespielten Mannschaft, Verletzungs- und Mannschaftssorgen, fehlten am Schluss der Spielzeit einige Punkte, und man musste in die B-Klasse absteigen.
Auch in der B-Klasse musste die Mannschaft in der Runde 1966/1967 erfahren, dass dort eine raue Luft weht. Dennoch setzte sich am Schluss die größere Erfahrung und Routine durch. Mit sechs Punkten Vorsprung wurde die Meisterschaft der B-Klasse West und damit der Wiederaufstieg in die A-Klasse errungen. Nach Erringung des Wiederaufstiegs hielt der gute Aufwärtstrend der Mannschaft in den Folgejahren an.
In der Saison 1972/1973 konnte der Erhalt der A-Klasse nur nach einem Entscheidungsspiel gegen den SV Eichelsdorf, das am 11. Juni 1973 auf neutralem Platz in Schotten stattfand, gesichert werden.
Nachdem man im Vorjahr abgestiegen war, gelang in der Saison 1979/1980 postwendend der Wiederaufstieg. In der Saison 1980/1981 stieg man nach einem Entscheidungsspiel gegen den FSV Glauberg, welches vor ca. 1.500 Zuschauern stattfand, wieder ab.
Das Vereinsjahr 1988/1989 war geprägt von zahlreichen investiven Maßnahmen. Beide Sportplätze wurden renoviert. Klassenerhalt und Feierlichkeiten zum 70-jährigen Vereinsbestehen waren die Marksteine der Saison 1990/1991. Die 1. Mannschaft schloss die Runde 1990/1991 mit dem 12. Platz ab.
Die zu Beginn der Saison ausgerichteten Feierlichkeiten aus Anlass des 70-jährigen Vereinsbestehens
(27. bis 29. Juli 1990). Als schönstes Geburtstagsgeschenk hatten die Spieler in der Runde 1989/1990 den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft.
Trotz des Abstiegs in der Saison 1991/1992 war von Resignation keine Spur. Passend zum 75-jährigen Jubiläum in 1995 gelang der Elf von Arno Zielinski der Wiederaufstieg in die Bezirksliga.
Bis zur Gründung der FSG Ober/Eichel/Rain im Jahr 1998 spielte der VfB Ober-Schmitten dann auch in der Bezirksliga und sicherte damit der neuen Spielgemeinschaft das Spielrecht für diese Klasse.
Vereinsvorsitzende:
1920 - 1926 Wilhelm Schmollack
1926 - 1930 Friedrich Schnabel I.
1931 - 1932 Wilhelm Schmollack
1932 - 1934 Vereinsbetrieb ruhte
1935 - 1939 Wilhelm Berndt
1939 - 1945 Vereinsbetrieb ruhte
1945 - 1945 Helmut Seitz
1946 - 1947 Fritz Schnabel
1947 - 1948 Richard Eberhard
1948 - 1960 Wilhelm Schmollack
1960 - 1692 Gustav Wirth
1962 - 1977 Adolf Prasse
1977 - 1985 Waldemar Döll
1986 - 1987 Bernd Zuber
1987 - 1996 Waldemar Döll
1996 - 2002 Joachim Peter
2002 - 2010 Klaus-Peter Schmollack
2010 - 2017 Harald Fischer
2017 - heute Klaus-Peter Schmollack